Favorit SG Schlangenbad gewinnt 6:2 gegen den FC Waldems

Die Rollen vor dem Anpfiff waren klar verteilt: Aufstiegsfavorit SG Schlangenbad, gespickt mit ehemaligen Regionalliga-, Oberliga- und Verbandsligaspielern, empfing den personell arg gebeutelten FC Waldems (9 Spieler fehlten), der nach dem Verlust von gleich sechs erfahrenen Stammkräften in eine schwierige Saison gestartet ist. Mit Sören Hofmann, Dominik Eder, Adrian Schmidt, Yannick Dietrich und Yücel Demiröz beendeten gleich fünf Eckpfeiler ihre aktive Laufbahn, zudem wechselte Thies Keil zum TV Idstein. Einziger Neuzugang ist der 39-jährige Marvin Gadegast, der nach längerer Pause zurückkehrte, aktuell jedoch verletzt fehlt. Entsprechend unterschiedlich waren die Voraussetzungen – und dennoch verkaufte sich Waldems teuer.

Früher Rückschlag, starke Reaktion

Kaum war die Partie angepfiffen, lag Waldems bereits zurück. Ein individueller Fehler in der Innenverteidigung führte zu einem Foulelfmeter, den die SGS sicher zur 1:0-Führung verwandelte. Doch die Mannschaft von Kapitän Maik Kinkel ließ sich nicht beeindrucken: Nach einem frühen Ballgewinn gelang Michael Stasch der Ausgleich zum 1:1.

In der Folge machte es der FCW dem Favoriten enorm schwer, stand kompakt, verteidigte leidenschaftlich und ließ nur wenige klare Torchancen zu. Dennoch schlug Schlangenbad durch eine erneute Standardsituation zurück: Ein Eckball führte zum 2:1, ehe ein langer Diagonalball den Weg zum 3:1 ebnete. Mit diesem Zwischenstand ging es in die Pause.

Kampf bis zum Schluss – Ergebnis fällt zu hoch aus

Auch im zweiten Durchgang hielt Waldems lange gut dagegen. Schlangenbad dominierte zwar den Ballbesitz, fand aber nur selten Mittel gegen die kompakte FCW-Defensive. Erst als die Gäste rund 20 Minuten vor Schluss das Risiko erhöhten und höher pressten, schlug die Qualität der SGS voll durch. Stürmer Schäfer erhöhte auf 4:1, doch erneut war es Michael Stasch, der nach Flanke von Bastian Guckes zum 4:2 verkürzte.

Mit zunehmendem Offensivdrang öffneten sich jedoch Räume, die Schlangenbad eiskalt nutzte. Zwei weitere Treffer sorgten für den 6:2-Endstand – ein Ergebnis, das höher ausfiel, als es der Spielverlauf hergab.

Der FC Waldems spielte am Limit, warf alles in die Waagschale und hätte sich an diesem Tag ein knapperes Resultat verdient. Doch am Ende setzte sich die individuelle Klasse des Aufstiegsfavoriten durch. Während Schlangenbad mit großen Schritten in Richtung Meisterschaft marschieren wird, gilt für Waldems in dieser Saison nur ein Ziel: der Klassenerhalt. Ein kleiner Trost: Das Team schenkte Co-Trainer Markus „Bulli“ Bölsing zu seinem 60. Geburtstag einen leidenschaftlichen Auftritt, auch wenn am Ende keine Punkte heraussprangen.